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Rheinmetall-Aktie mit starker Kursrallye im ersten Halbjahr

Rheinmetall-Aktie mit starker Kursrallye im ersten Halbjahr

Starkes erstes Halbjahr für den DAX – Rheinmetall als Überflieger, Small und Mid Caps zunehmend im Fokus

Im ersten Halbjahr des laufenden Börsenjahres hat der deutsche Leitindex DAX mit einem beeindruckenden Kursplus von rund 20 % seine Widerstandskraft und Dynamik unter Beweis gestellt. Besonders hervorgestochen ist dabei die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall, deren Wert sich mit einem Kursgewinn von bemerkenswerten 183 % nahezu verdreifacht hat – ein außergewöhnlicher Erfolg selbst in einem insgesamt positiven Marktumfeld.

Uneinheitlicher Wochenauftakt an den Börsen

Zum Wochenbeginn präsentierten sich die europäischen Aktienmärkte zunächst freundlich gestimmt. Doch im weiteren Verlauf gaben die Leitindizes nach. Der DAX beendete den Handelstag mit einem Rückgang von 0,5 % auf 23.910 Punkte. Auch der Euro Stoxx 50 tendierte leicht schwächer. Im Gegensatz dazu konnten sich Nebenwerte behaupten: Der MDAX legte um 0,5 % zu, während der SDAX um 0,8 % anstieg und ein neues Rekordhoch erreichte. Insbesondere Small und Mid Caps gewinnen zunehmend an Bedeutung – viele Marktstrategen empfehlen diese Segmente verstärkt zur Portfolio-Diversifikation und als Wachstumsquelle.

Stimmungsumschwung durch geopolitische Entspannung

Ein signifikanter Faktor für den Stimmungswechsel an den Kapitalmärkten war der kürzlich verkündete Waffenstillstand im Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Die jüngste Sentix-Umfrage belegt eine spürbare Verbesserung der Anlegerstimmung. Manfred Hübner, Geschäftsführer des Analysehauses, stellt fest: „Wir registrieren einen deutlichen Rückgang der Bärenquote und einen gleichzeitigen Anstieg der bullischen Erwartungen – besonders ausgeprägt bei US-Aktien. Auch in Deutschland beobachten wir einen regelrechten Einbruch der Pessimisten.“ Im Kontrast dazu gerät der Anleihemarkt der Eurozone zunehmend unter Druck und wird von Beobachtern als potenzielle Problemzone identifiziert.

Bewegung bei Einzelwerten – klare Gewinner und Verlierer

Auf Unternehmensebene zeigten sich deutliche Kursausschläge. Im DAX konnten Zalando-Papiere um 4,7 % zulegen, während die Deutsche Bank im Handelsverlauf 3,3 % einbüßte. Im SDAX verzeichnete KWS Saat einen Kursanstieg von 5,2 % – das Unternehmen kündigte an, sich von seinem nordamerikanischen Maisgeschäft zu trennen. Auf der Verliererseite stand unter anderem SMA Solar mit einem Minus von 2,5 %.

Währungsgewinne und globale Umverteilung

Parallel zum Aktienmarkt konnte auch der Euro im ersten Halbjahr deutlich zulegen. Vom Jahresbeginn bei 1,0406 US-Dollar stieg die Gemeinschaftswährung bis Ende Juni auf 1,1720 Dollar – ein Zuwachs von etwa 12 %. Hintergrund dieser Entwicklung sind unter anderem die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten in den USA, die durch die erratische Zollpolitik von Ex-Präsident Donald Trump und wachsende geopolitische Risiken verstärkt wurden. Investoren schichteten deshalb Kapital aus den USA in europäische und asiatische Märkte um – eine Bewegung, die auch den Euro beflügelte.

Rohstoffpreise auf dem Rückzug

Der Ölpreis hat im Zuge des Waffenstillstands im Nahen Osten ebenfalls nachgegeben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verbilligte sich am Montag um 1,7 % auf 66,67 US-Dollar. Zum Jahresende 2024 lag der Preis noch bei 74,46 Dollar – insgesamt ergibt sich damit ein Rückgang von rund 11 % im ersten Halbjahr. Die Entspannung auf dem Energiemarkt gilt als weiterer dämpfender Faktor für die Inflation, insbesondere in der Eurozone.

Inflationsdruck lässt nach – Zinssenkungen der EZB möglich

Der Rückgang bei den Energiepreisen sowie die Aufwertung des Euro haben im Euroraum zu einer spürbaren Entlastung an der Inflationsfront geführt. In Deutschland sank die Jahresinflationsrate im Juni auf 2,0 %. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, kommentiert: „Die Inflation zeigt sich derzeit zahm. Die zeitweilig hohen Ölpreise im Zuge der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hatten keine nachhaltige Wirkung. Die Preisrückgänge sorgen aktuell für spürbare Erleichterung.“ Die Europäische Zentralbank (EZB) hat daher ihre Geldpolitik vorsichtig gelockert und befindet sich wieder im Modus einer Normalisierung. „Die akute Inflationsgefahr ist fürs Erste gebannt“, so Kater weiter.

Zinsentwicklung spiegelt Haushaltslage wider

Trotz der geldpolitischen Lockerungen in der Eurozone sind die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen im ersten Halbjahr angestiegen – von 2,392 % Ende 2024 auf 2,585 % per Ende Juni. Diese Entwicklung verweist nicht nur auf steigende Wachstums- und Inflationserwartungen, sondern auch auf die zunehmende Staatsverschuldung in Deutschland. In den USA fiel der Anstieg der Anleiherenditen noch markanter aus – ein Zeichen dafür, dass sich dort ein anspruchsvolleres Zinsumfeld etabliert.