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Trump sorgt für Turbulenzen am Kupfermarkt

Trump sorgt für Turbulenzen am Kupfermarkt

Börse im Spannungsfeld: DAX klettert auf Rekordhoch, Kupferpreis explodiert, Bitcoin glänzt

Während der DAX munter von einem Rekordhoch zum nächsten springt, sorgt Donald Trump mit neuen Zöllen für Aufruhr an den Rohstoffmärkten – und Bitcoin meldet sich mit einem imposanten Comeback zurück.

Kupfer unter Strom – Trump entfacht Preisrallye

Der Kupfermarkt gerät kräftig ins Wanken: Mit der überraschenden Ankündigung von 50-Prozent-Zöllen auf Kupferimporte hat Donald Trump einen regelrechten Preisschock ausgelöst. In New York schoss der Preis für ein Pfund Kupfer an der Comex-Börse zeitweise auf ein Rekordhoch von 5,60 Dollar – noch am Vortag lag er bei rund 5 Dollar.

Gleichzeitig gingen die Preise an der Londoner Metallbörse LME auf Talfahrt – das Resultat: ein historischer Preisunterschied von 28 Prozent. „Dieser Spread könnte sich weiter ausweiten“, warnt die Postbank. US-Importeure dürften nun versuchen, vor Inkrafttreten der Zölle möglichst große Mengen Kupfer auf Lager zu legen.

Auch die DZ Bank sieht noch viele Unwägbarkeiten: Sollte etwa China beginnen, strategische Vorräte aufzubauen oder Unternehmen ihre Lieferketten neu ordnen, könnte sich die Lage weiter zuspitzen – mit Risiken, aber auch Chancen. Unternehmen wie der Hamburger Multimetall-Konzern Aurubis könnten davon strategisch profitieren.

Bitcoin im Höhenflug – Risiko ist wieder sexy

Während die Rohstoffmärkte schwanken, kehrt am Kryptomarkt der Risikoappetit mit Wucht zurück. Bitcoin knackte am Mittwochabend die historische Marke von 112.040 Dollar – ein neuer Rekord! Auch am Donnerstag hielt sich die Kryptowährung stabil über 110.000 Dollar.

Weniger Grund zur Freude gibt’s dagegen für Brasilien: Der Real kam nach Trumps Strafzoll-Ansage über Nacht kräftig unter Druck und verlor zwischenzeitlich fast 3 Prozent an Wert. Die Commerzbank warnt bereits vor einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts – zum Nachteil der brasilianischen Währung.

DAX: Gipfelsturm mit kurzer Verschnaufpause

Der deutsche Leitindex DAX erklomm am Donnerstag ein neues Allzeithoch bei 24.639 Punkten, konnte das Niveau aber nicht ganz halten und ging mit 24.457 Punkten leicht schwächer aus dem Handel (-0,4%). Trotzdem: Seit Jahresbeginn steht ein sattes Plus von fast 23 Prozent zu Buche.

Hoffnungen ruhen auf einem Handelsdeal zwischen der EU und den USA. „Die Anleger gehen wieder voll ins Risiko“, sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Doch der Optimismus könnte trügen: Noch ist unklar, wie konkret die Zollverhandlungen ausgehen. Trump deutete zuletzt an, dass Europa bald erfahren werde, wie viel es für Exporte in die USA künftig zahlen muss.

Einzeltitel im Fokus: Commerzbank, RTL & Co.

Einzelwerte zeigten am Donnerstag ein gemischtes Bild. Commerzbank-Aktien verloren mehr als 3 Prozent, nachdem die Bank of America ihre Kaufempfehlung strich. Analyst Tarik El Mejjad meint: „Die positiven Nachrichten sind bereits eingepreist.“

Noch heftiger traf es RTL im MDAX: Nach einer Abstufung durch J.P. Morgan rauschte die Aktie um knapp 6 Prozent ab. Analyst Daniel Kerven sieht langjährige Probleme bei der Integration von Sky Deutschland.

Auf der Gewinnerseite hingegen: Nordex. Der Windkraftspezialist legte über 2,5 Prozent zu – dank eines erneut starken Auftragseingangs im zweiten Quartal. Ein weiterer Rekord, lobt Jefferies-Analyst Constantin Hesse.

Auch im SDAX gab’s Grund zur Freude: Formycon schoss um über 5 Prozent nach oben. Der Biopharma-Hersteller hat die Patientenrekrutierung für das Biosimilar FYB206 – eine Alternative zur Krebsarznei Keytruda – erfolgreich abgeschlossen. Analyst Alistair Campbell von RBC sieht in dem Projekt enormes Potenzial: Keytruda verliert 2028 den Patentschutz – ein Türöffner für Formycon.